Kindergruppe "Franz von Hahn" Verein für Kinderbetreuung e.V.

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Der Situationsansatz

Der in den 1990er Jahren entwickelte situative oder situationsorientierte Ansatz geht davon aus, dass Kinder in der heutigen Zeit mit immer komplexeren Lebensstrukturen groß werden, die ihnen eine aktive Teilnahme am Leben selbst in vieler Hinsicht stärker erschwert und will ihnen Möglichkeit an die Hand geben, ihr eigenes Leben zu begreifen und zu verstehen. Grundlagen für den situationsorientierter Ansatz sind somit die Lebenswelten der Kinder, ihre besonderen Biographien und die tatsächlichen Lebensbedingungen, unter denen sie aufwachsen.

Kinder mit eigenen Rechten

Von Anfang an haben Kinder eigene Rechte und vollziehen die für ihre Entwicklung und Entfaltung notwendigen Schritte durch eigene Aktivität. Diese Sicht bestimmt das Bild vom Kind im Situationsansatz. Erwachsene sind dafür verantwortlich, Kinder durch verlässliche Beziehungen und ein anregungsreiches Umfeld in ihrem Streben nach Weiterentwicklung zu unterstützen.

Autonomie - Selbstständigkeit - Kompetenz

Die pädagogischen Ziele - Autonomie, Solidarität und Kompetenz - orientieren sich an den demokratischen Grundwerten und gesellschaftlichen Entwicklungen. Sie umfassen wesentliche Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung, der Ich-, Sozial- und Sachkompetenz. Es geht darum, Kinder mit ihren Entwicklungsbedürfnissen in ihren Situationen zu verstehen und die Fähigkeiten der Kinder zu fördern, mit sich selbst, mit anderen und mit einer Sache gut zurecht zu kommen. Durch Anerkennung ihrer unterschiedlichen Vorerfahrungen und Ausdrucksweisen ermutigen Erzieherinnen die Kinder, sich an gesellschaftlichen Prozessen gestaltend zu beteiligen. Eigensinn und Gemeinsinn gehören zusammen.

Autonomie, Solidarität und Kompetenz bestimmen auch das professionelle Handeln der Erzieherinnen. Ihre Erfahrungen werden aufgegriffen und durch weitere Perspektiven zur Entwicklung von Kindern unterstützt und orientiert. Der Situationsansatz strebt dabei eine enge Erziehungspartnerschaft mit Eltern an.

Ausgangspunkt Lebenswelt

Die Erfahrungen, die Kinder in ihrem alltäglichen Leben, im familiären Zusammenleben, in der Kindertagesstätte und allen anderen Lebensbereichen machen, werden wahrgenommen und analysiert und bilden den Ausgangspunkt für pädagogisches Handeln. Dabei geht es sowohl um Situationen, mit denen sich Kinder aktiv auseinandersetzen (z.B. Zahnarztbesuch, Einkaufen, Umzug eines Kindergruppenkindes, Trennung der Eltern) als auch um solche, die für ihr Aufwachsen und das Zurechtfinden in der Gesellschaft unerlässlich sind (z.B. Orientierung in der Stadt, Busfahren, Straßenverkehr, Telefonieren). Die Bedürfnisse, Erfahrungen und Sinndeutungen der Kinder stehen dabei im Mittelpunkt.

Die Erzieher/innen erkunden, was die Kinder beschäftigt und bewegt. Sie analysieren in der kontinuierlichen Auseinandersetzung mit den Kindern, Eltern und anderen Erwachsenen Schlüsselsituationen im Leben der Kinder, die ihnen die Möglichkeit eröffnen, auf exemplarische Weise Situationen zu verstehen, mitzugestalten und zu verändern und dabei für ihre Entwicklung wichtige Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erwerben.

Eine anregungsreiche Umgebung gestalten

Die Räume und Umgebung werden so gestaltet, dass eine anregungsreiche Lernkultur entsteht, die Neugier und Interesse, Entdeckerlust und Experimentierfreude weckt. Kinder sind in die Gestaltung der Räume einbezogen, sie hinterlassen Spuren. Sowohl für Bewegung, als auch für Rückzug stehen Räume zur Verfügung. Die Ausgestaltung und Ausstattung wird im gemeinsamen Prozess aller Beteiligten unter Beachtung pädagogischer, ökologischer und wirtschaftlicher Gesichtspunkte realisiert.


Selbstständige Aneignung der Welt

Die Erzieher/innen unterstützen Kinder, ihre Fantasie und schöpferischen Kräfte im Spiel zu entfalten, um sich mit ihrer Lebenswirklichkeit voll auseinandersetzen zu können. Dazu gehört auch, die Kinder zu ermutigen, aus Fehlern zu lernen und Misserfolge als wertvolle Erfahrungen zu integrieren. Den Kindern wird Zeit gegeben, die sie brauchen und es wird darauf geachtet, individuelle Lernprozesse wenn möglich nicht zu unterbrechen.

Vielfältige Materialien, Geräte, Instrumente und Medien, die die Kinder selbstständig nutzen können, werden bereit gestellt. Die Kinder bekommen Anregungen, Produkte selbst herzustellen und dabei einfache Produktionsabläufe kennen zu lernen und zu verstehen. Auch Spielmaterial wird von den Kindern selbst hergestellt. Die Erzieher/innen bieten Raum für selbstständiges und auch für frei zugängliches Erkunden, Experimentieren und Gestalten. Die Erzieher/innen ermuntern Kinder darin, ihre eigenen Spielideen zu entwickeln und umzusetzen und respektieren die Kinder als Experten ihres Spiels. Sie unterstützen die Kinder darin, Geschehens, Erlebtes und - auch zum Beispiel im Fernsehen - Erfahrenes im Spiel auszuleben und gemäß ihrem Entwicklungsstand zu verarbeiten.

Aktive Mitgestaltung und Aushandlung von Regeln

Selbstständige Entscheidungen und demokratisches Miteinander werden gleichermaßen gefördert. Das bedeutet, wechselseitige Achtung und Anerkennung, setzt aber auch ausreichend Teilhabe voraus. An allem was die Kinder betrifft, werden sie nach Möglichkeit mitbeteiligt. Erzieher/innen schaffen dafür die Voraussetzungen. Es wird - wo immer möglich - mit den Kindern geplant. Was sie selbst tun können, wird ihnen auch zugetraut und zugemutet.

Regeln werden gemeinsam mit den Kindern ausgehandelt und vereinbart. Die Auseinandersetzung mit Werten und der Umgang mit Konflikten haben in der Einrichtung einen hohen Stellenwert. Kinder erfahren so, was im Zusammenleben wichtig ist und warum das so ist. Sie erleben, dass Regeln gemacht werden und deshalb veränderbar sind. Sie können ihre Sinnhaftigkeit und Gültigkeit erfahren, überprüfen und ggf. gemeinsam eine Regel auch wieder verändern.

Integration und nach innen und außen

Die Arbeit in der Kindertagesstätte orientiert sich an Anforderungen und Chancen einer Gesellschaft, die durch verschiedene Kulturen geprägt ist. Die pädagogische Arbeit berücksichtigt dies, fördert interkulturelle Begegnung und schafft eine Atmosphäre von Toleranz. Auch das Zusammenleben von Kindern unterschiedlicher Entwicklungs- und Leistungsvoraussetzungen und individuellen Eigenarten und Einschränkungen wird als Bereicherung angesehen. Die Einrichtung reagiert auf diese Unterschiede und gewährleistet individuelle Förderungsmöglichkeiten. Jüngere und ältere Kinder, ausländische und deutsche, Kinder mit und ohne Behinderungen, Jungen und Mädchen - Unterschiede und Gemeinsamkeiten werden wahrgenommen, mit den Kindern bearbeitet und es werden Anregungen gegeben, wie die Kinder sich im gemeinsamen Tun mit ihren vielseitigen Erfahrungen und Kompetenzen aufeinander beziehen und sich dadurch in ihrer Entwicklung gegenseitig stützen können.

Aber auch nach außen versteht sich die Einrichtung nicht als isolierte Kindertagesstätte sondern sucht den Kontakt zu anderen sozialen Einrichtungen und zum sozialräumlichen Umfeld. Die Kindergruppe versteht sich als aktiver Teil der sozialen Infrastruktur des Gemeinwesens und trägt ihren Teil zum Aufbau von nachbarschaftlichen Kontakten und Begegnungen bei. Das Gemeinwesen wird als Lernort für die Kinder genutzt und wenn möglich gestalten sie auch einzelne Bereiche aktiv mit.

Die Rolle der Erzieher/innen

Die Erzieher/innen begreifen sich zugleich als Lehrende und Lernende. Sie reflektieren ihre Alltagserfahrungen im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen und prüfen ihre Verständnis von kindlicher Entwicklung und Erziehung und eignen sich immer wieder neue Erkenntnisse und Erfahrungen an - durch das was sie von den Kindern, aber auch von außen dazulernen.

Eltern und Erzieher/innen sind Partner/innen in der Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder, ihr (Fach-)Wissen wird miteinander verbunden. Die Erzieher/innen machen ihre Arbeit transparent und sind offen für Anregungen und Kritik. Sie fördern die Mitwirkung der Eltern und diskutieren gemeinsam Veränderungen und Perspektiven.

Ausblick: Verwirklichung in unserer Kindergruppe

Der Situationsansatz bildet neben der Reggio-Pädagogik die Basis für unsere Arbeit im Kindergarten, so dass wir einen Großteil der Facetten dieses Konzeptes übernommen haben und verwirklichen. Dokumentation und Analysen machen wir, in dem Umfang, wie es die Kindergartenpraxis zulässt. Integration ist eines unserer Ziele für die Arbeit, das wir in unterschiedlicher Weise auch verwirklichen, aber aufgrund der räulichen Bedingungen können wir zur Zeit leider keinen speziellen Integrationsplatz anbieten. Begrenzt sind bisher auch die Mitwirkungsmöglichkeiten im Stadtteil. Hier wünschen wir und, unseren Einflussraum noch weiter aufzubauen und in Zukunft gemeinsam mit den Kindern z.B. auch auf Gestaltung von Spielflächen im Stadtteil einwirken zu können.

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